- Verschiedene Erkrankungen können zu einer Berufsunfähigkeit führen.
- Hierbei sind Akademiker und körperlich arbeitende Arbeitnehmer gleichermaßen betroffen.
- Je nach Alter verschieben sich die Gründe für eine Berufsunfähigkeit zwar ein wenig, jedoch nicht in einem relevanten Ausmaß.
In einer immer anspruchsvolleren und schnelleren Arbeitswelt ist das Thema Berufsunfähigkeit relevanter denn je. Obwohl es oft als Tabuthema angesehen wird, zeigt die Statistik, dass ein erheblicher Prozentsatz der Arbeitnehmer im Laufe ihres Lebens berufsunfähig wird. Dieser Artikel beleuchtet die sechs Gründe für Berufsunfähigkeit und zeigt die Hauptgründe anhand der neusten Ergebnisse auf.
Gründe Berufsunfähigkeit
Berufsunfähigkeit ist ein Thema, das viele Menschen gerne vermeiden. Doch die Realität zeigt, dass eine Vielzahl von Arbeitnehmern, einschließlich Akademikern, aufgrund von verschiedenen Ursachen berufsunfähig werden kann.
Die Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind vielfältig und oft unvorhersehbar, sie reichen von physischen und psychischen Erkrankungen über Unfälle bis zu fortschreitenden chronischen Krankheiten.
Gerade in einer Arbeitswelt, die zunehmend von hohen Anforderungen, Stress und weniger klar definierten Arbeitszeiten geprägt ist, wird das Thema Berufsunfähigkeit leider immer relevanter.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung stellt daher eine wertvolle Absicherung dar, um in Fällen von Berufsunfähigkeit den finanziellen Absturz zu vermeiden und zumindest annähernd den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Dabei sind nicht nur Menschen in physisch anstrengenden Berufen gefährdet. Auch Akademiker und andere Berufsgruppen, die hauptsächlich geistig arbeiten, sind betroffen. In diesem Artikel erfährst du, was die sechs Hauptgründe für Berufsunfähigkeit sind und findest dazu ein passendes Beispiel.
1. Psychische Erkrankungen – 34,5%
Psychische Erkrankungen sind in der heutigen Arbeitswelt ein immer häufigerer Grund für Fehltage und Berufsunfähigkeit.
Diese Entwicklung kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Einerseits hat die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen dazu geführt, dass mehr Menschen bereit sind, sich Hilfe zu suchen und ihre psychischen Probleme anzuerkennen.
Andererseits hat der Stress und Druck der modernen Arbeitswelt durch hohen Leistungsdruck, überlange Arbeitszeiten und mangelnde Work-Life-Balance zugenommen.
Zusammen mit den Herausforderungen des Alltags, hat dies dazu geführt, dass immer mehr Menschen mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben.
Psychische Erkrankungen sind daher mittlerweile der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit.
Ein Hochschulprofessor könnte beispielsweise aufgrund des enormen Drucks und der hohen Arbeitsbelastung an einer schweren Depression erkranken und dadurch berufsunfähig werden.
2. Erkrankungen des Skelettes und Bewegungsapparates – 20,10 %
Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft hat dazu geführt, dass viele Menschen einen Großteil ihres Tages sitzend verbringen, sei es am Arbeitsplatz oder zu Hause.
Viele Berufe erfordern heutzutage stundenlanges Sitzen am Computer.
Dies kann zu einer schlechten Körperhaltung führen, die auf lange Sicht Rücken- und Nackenprobleme verursachen kann.
Ein sitzender Lebensstil kann zu einer Schwächung der Muskulatur führen, was wiederum die Belastung auf die Wirbelsäule und Gelenke erhöht.
Dies kann Rückenprobleme und Arthritis begünstigen. Es heißt nicht umsonst: Sitzen ist das neue Rauchen.
Hinzu kommt, dass viele Menschen unter Stress und hohem Druck arbeiten, was zu Muskelverspannungen führen kann.
Es sind also nicht nur körperlich anstrengende Tätigkeiten, die zu Erkrankungen des Bewegungsapparates führen.
Ein Architekt könnte zum Beispiel durch chronische Rückenschmerzen, verursacht durch jahrelanges Sitzen am Zeichenbrett, berufsunfähig werden.
3. Krebs und andere bösartige Geschwüre – 17,40 %
Krebs ist eine weitere häufige Ursache für Berufsunfähigkeit.
Das Krebsrisiko wird oft durch ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel erhöht.
Ebenso kann auch die erhöhte Exposition gegenüber bestimmten Krebsauslösern in der Umwelt und am Arbeitsplatz zu einer Zunahme von Krebserkrankungen beitragen. Dazu gehören bestimmte Chemikalien, Strahlung und bestimmte Viren.
Die Belastung durch die Krankheit und die Behandlungen können es unmöglich machen, weiterhin zu arbeiten.
Ein wissenschaftlicher Forscher, der beispielsweise an Lungenkrebs erkrankt, könnte gezwungen sein, seine Arbeit aufzugeben.
4. Sonstige Erkrankungen – 13,50 %
Es gibt Tausende von bekannten Krankheiten von weitverbreiteten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes bis zu seltenen und weniger bekannten Krankheiten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es viele verschiedene Kategorien von Krankheiten gibt, einschließlich Infektionskrankheiten, genetischen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, u.v.m.
Multiple Sklerose, Parkinson oder Alzheimer können zur Berufsunfähigkeit führen, um nur einige zu nennen.
Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) führt eine umfangreiche Liste von Diagnosen und Krankheiten, die im Internationalen statistischen Klassifikationssystem der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10) aufgeführt sind.
Die 10. Revision dieses Systems enthält mehr als 14.000 verschiedene Codes für Krankheiten und Gesundheitszustände.
Es ist jedoch zu beachten, dass selbst diese Liste nicht alle bekannten Krankheiten umfasst und ständig aktualisiert wird, da ständig neue Krankheiten entdeckt und klassifiziert werden.
Ein Anwalt könnte beispielsweise durch eine früh einsetzende Alzheimer-Erkrankung seine Fähigkeit verlieren, Fälle effektiv zu bearbeiten.
5. Unfälle- 7,6 %
Unvorhersehbare Ereignisse wie Unfälle können unser Leben in Sekundenschnelle auf den Kopf stellen und uns gegebenenfalls dauerhaft aus dem Berufsleben ausschließen.
Dabei reicht das Spektrum möglicher Unfallfolgen von temporären Beeinträchtigungen bis hin zur vollständigen Berufsunfähigkeit.
Ein Informatiker, der beispielsweise einen schweren Autounfall hat, könnte durch bleibende Schäden an den Händen seinen Beruf nicht mehr in dem gewohnten Maße ausüben können.
6. Erkrankungen des Herzens und Gefäßsystems – 7,0 %
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland nach wie vor die Hauptursache für Todesfälle und führt daher regelmäßig auch ein Grund für eine Berufsunfähigkeit.
Das liegt daran, dass Deutschland eine der ältesten Bevölkerungen in Europa hat und mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was bedeutet, dass es mehr Fälle gibt, je älter die Bevölkerung wird.
Ein weiterer Faktor ist der Anstieg von Risikofaktoren wie Adipositas, Rauchen, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Chronischer Stress, häufig durch Arbeitsbelastung oder allgemeine Lebensumstände verursacht, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich erhöhen.
Ein Wirtschaftsanalyst, der unter hohem Stress arbeitet, viele Überstunden leistet und nicht mehr regelmäßig zum Sport kommt, könnte an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erkranken, die seine Berufstätigkeit einschränkt.
Gründe für Berufsunfähigkeit nach Alter
Mit zunehmendem Alter ändern sich die Risiken und Lebensgewohnheiten, was zu Verschiebungen in der prozentualen Verteilung der Ursachen für Berufsunfähigkeit führt.
Ab dem 40. Lebensjahr nehmen Fälle von Berufsunfähigkeit durch Nervenkrankheiten und psychische Erkrankungen tendenziell ab, während Fälle von Krebserkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates leicht zunehmen.
Fazit – Gründe für Berufsunfähigkeit
Viele Menschen, insbesondere diejenigen, die in akademischen Berufen oder in Büros arbeiten, nehmen oft an, dass sie weniger anfällig für Berufsunfähigkeit (BU) sind als Menschen, die in körperlich anspruchsvollen Berufen tätig sind.
Doch die oben aufgeführten Zahlen sprechen eine andere Sprache und zeigen, dass tatsächlich eine Reihe von Faktoren dazu führen, dass auch „Büromenschen“ berufsunfähig werden.
Insbesondere Stress und Bewegungsmangel führen zu zahlreichen Folgeerkrankungen und dies betrifft mittlerweile alle Berufsgruppen und Bildungsschichten.
Denn zu den Hauptursachen für Berufsunfähigkeit zählen Nervenkrankheiten (wie Depressionen, Burn-out), Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates (wie Bandscheibenvorfälle) und Krebserkrankungen oder bösartige Geschwulste.
Allein diese drei Erkrankungen sind für über 70% aller Fälle von Berufsunfähigkeit verantwortlich.
Insgesamt ist es wichtig, sich über die Risiken und Ursachen der Berufsunfähigkeit im Klaren zu sein und vorzusorgen.
Eine finanzielle Absicherung über eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann eine wichtige Rolle dabei spielen, Ihnen und Ihrer Familie finanzielle Sicherheit und Ruhe zu bieten.
So können Sie sich ganz auf den Heilungsprozess konzentrieren, denn niemand ist gerne dauerhaft berufsunfähig.
Der Beruf spielt schließlich eine wesentliche Rolle im Leben vieler Menschen. Er stellt nicht nur eine Einkommensquelle dar, die Grundbedürfnisse wie Wohnen, Nahrung und Kleidung abdeckt, sondern erfüllt oft auch wichtige psychologische und soziale Bedürfnisse.
Arbeit kann ein Gefühl von Zweck und Erfüllung geben, ermöglicht soziale Interaktion und bietet eine Struktur im Alltag.
All dies möchte man ungern verlieren und noch schwieriger wird es, wenn man sich zusätzlich noch Gedanken über die eigene finanzielle Zukunft machen muss.
Es ist daher sinnvoll, das finanzielle Risiko mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung an einen Versicherer auszugliedern.
Damit du eine dauerhafte und gute Lösung findest, musst du aber auch zahlreiche Punkte beachten.
Wenn du hierbei auf Nummer sicher gehen möchtest, dann meld dich gerne – wir helfen dir ein passendes Konzept zu finden.